Chronik

Im Jahre 1922 versammelten sich einige Musikliebhaber mit dem Ziel einen Bandoneonclub zu gründen. Es entstand der "Bandoneon Club Einigkeit Oftersheim". Die entscheidende Anregung kam von Wilhelm Weber, der zu seiner Zeit als Altmeister des Bandoneons galt.


In den zwanziger und dreißiger Jahren fand das gesellschaftliche Leben vorwiegend im Verein statt. Eugen Uhrig /Dirigent und 1. Geiger leitete den jungen Club. Das Protokoll vom 10.Oktober 1935 weist die erste Vorstandschaft aus:

1.Vorstand: Gustav Kircher, 2.Vorstand: Josef Volker, Schriftführer: Karl Munkel, Kassenwart: Michael Kraft, Dirigent: Martin Ackermann, Spielleiter: Hans Bischoff und Diener: Fritz Weber. Schon ein Jahr später wurde der Verein in den 'Verein zur Pflege der Volksmusik' umbenannt. Der Verein bestand aus einem Konzertorchester, einer Zither-, Handharmonika- und Schrammeln-Abteilung. In den folgenden Jahren war der Verein durch seine Auftritte rege an der Gestaltung des öffentlichen Lebens beteiligt.


1947 konnte das 25jährige Jubiläum im Gasthaus 'Goldener Hirsch' in einem festlichen Rahmen gefeiert werden.


1972 feierte der Verein im Juni mit einem großen Festprogramm sein 50-jähriges Bestehen. Zahlreiche Ehrungen von langjährigen, treuen Vereinsmitgliedern, unter denen sich auch eine Reihe von Gründungsmitgliedern befanden, standen im Mittelpunkt des Jubiläums. Am Abend eröffnete das Jugendorchester unter Leitung von Karl Seidel die Jubiläumsfeier. Viele Gäste durfte der Vorsitzende Theo Sommer bei der Eröffnung des Jubiläums begrüßen, unter anderem Bürgermeisterstellvertreter Karl Pfister, die Vertreter des Gemeinderates, der Kirchengemeinden, den Bezirksvorsitzenden Günther Haag (Kurpfalz)., den Vereinskartellvorsitzenden Otto Heger, sowie die Vertreter der Orts- und Gastvereine und die anwesenden Gründungs- und Ehrenmitglieder. Mit dem Bundesehrenbrief namens des Präsidiums des Deutschen Volksmusikerbundes und der Ehrennadel des Bundes wurden ausgezeichnet für 50 Jahre aktives Musizieren: Anton Scherer, Hans Bischoff, Karl Seidel. Für 40jährige aktive Tätigkeit erhielten die Bundesehrenurkunde mit Nadel: Heinrich Klee, Hermann Schweizer und Karl Schäfer. Den Gründungsmitgliedern wurde die Ehrennadel für passive Tätigkeit des DVB (Deutscher Volksmusikerbund) verliehen: Eugen Uhrig, Robert Plösch, Hermann Köhler, Jakob Köhler, Richard Stoll, Wilhelm Rösch, Hermann Hepp, Alfred Frey, Susanne Auer. Die Ehrennadel in Silber erhielten: Franz Eller, Franz Merz, Josef Limbeck, Egon Hauser, Alfred Burkhard, Fritz Weber, Hans Schweizer. Weitere Beiträge zur musikalischen Gestaltung des Abends wurden von Zitherduo Egon Hauser und Kugler, sowie vom Musikverein Ludwigshafen dargeboten. Die Feier wurde am Sonntag musikalisch umrahmt von verschiedenen Orchestergruppen des Vereins. Als Gäste wirkten mit die Böhmerwaldgruppe Heidelberg und Musikverein Oftersheim. Die Jubiläumstage klangen mit gemütlichem Beisammensein aus. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres fand ein bunter Unterhaltungsabend, in dessen Mittelpunkt abermals Ehrungen verdienter Mitglieder standen, statt. Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten eine Ehrenurkunde: Eugen Uhrig, Hermann Hepp, Hermann Köhler, Jakob Köhler. Für 50jähriges aktives Musizieren erhielten den Bundesehrenbrief mit goldener Nadel die Musiker Hans Bischoff und Anton Scherer. Die Veranstaltung wurde untermalt vom Zitherverein Schwetzingen, unter Leitung von Egon Hauser, sowie dem Jugendorchester des Vereins. Karl Seidel und Hans Bischoff wurden im Jahre 1973 unter dem Vorstand Karl Sommer zu Ehrenmitgliedern.


In den nachfolgenden Jahren kam es zu einem guten Mitgliederzuwachs und zur Verstärkung der Jugendarbeit. 1975 wurde der ehemalige Vorstand Anton Scherer für seine Dirigententätigkeit mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Neuer Dirigent wurde für das Erwachsenenorchester Theo Dörr aus Ketsch. Im folgenden Jahr wurde die Kündigung der Mitgliedschaft im DVB beschlossen. Das Akkordeon fand in diesem Jahr den Durchbruch und gewann die Oberhand. Der Verein trat dem DHV (Deutscher Harmonikaverband) bei.


1977 kam es zur Namensänderung in "Musikfreunde 1922 Oftersheim e.V.", wie sich die Musikfreunde bis heute nennen. Ein Jahr später wurde die musikalische Gesamtleitung in die Hände von Gerd Niemann gelegt. Egon Hauser übernahm 1979 als 1.Vorsitzender die Vereinsleitung. Durch hervorragende Arbeit konnte der Verein ein Jahr später eine Schüler- und Jugendabteilung, eine Akkordeonabteilung für Fortgeschrittene und eine Schrammelgruppe aufweisen. Eine Leistungssteigerung wurde durch Gewinnung neuer Akkordeonspieler erreicht. Aus Anlass des 60jährigen Bestehens wurde ein "Tag mit Musik" ins Leben gerufen, der sich bis heute schon zur Tradition entwickelt hat und sich großer Beliebtheit erfreut. Im Rahmen eines Familienabends wurden 1983 Karl Schäfer, Hermann Schweizer, Fritz Weber zu Ehrenmitgliedern ernannt.


1987 übernahm Hans-Jürgen Rauland als Dirigent und musikalischer Leiter die Orchester. Im Folgejahr wurde das Wochenendseminar für das 1.Akkordeonorchester eingeführt. Alfred Burkhard und Theo Sommer wurden 1989 zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im gleichen Jahr fand auch das erste, hervorragend besuchte Konzert im Rosesaal statt. Die Zahl der jugendlichen Akkordeonspieler war mittlerweile so stark angestiegen, dass sich ein Jugend- und ein Schülerorchester gebildet hatten. Für die Jugendlichen werden seit dieser Zeit jährlich Jugendfreizeiten organisiert. Einen weiteren Erfolg stellte das 2. Konzert in der Kurpfalzhalle 1990 dar. Auf Grund des großen Anklangs werden seitdem jährlich Konzerte durchgeführt. Georg Kneller und Josef Limbeck wurden ein Jahr später zu Ehrenmitgliedern.


1992 waren die musikalische Höhepunkte ein Kirchenkonzert und das 1. vereinsinterne Wertungsspiel.


1993 wurde durch den enormen Zuwachs an Jugendlichen und der Jugendarbeit eine Jugendsatzung in die Vereinsatzung aufgenommen. Zu seiner ersten Auslandsreise starteten das Jugendorchester und das Jugendensemble nach Pecs in Ungarn. Sie nahmen dort am internationalen Jugendwettbewerb teil und konnten sehr gute Platzierungen erspielen.


1994, dem folgenden Jahr, wechselte die Vorstandschaft. Frau Gabriele Günzel wurde zur 1. Vorsitzenden, Frau Michaela Frei zur 2. Vorsitzenden gewählt. Bei vielen Gelegenheiten trugen Renate und Egon Hauser mit ihrem Akkordeon- und Zitherspiel zur Gestaltung manch gemütlicher Abende bei. Ein zweites vereinsinternes Wertungsspiel wurde durchgeführt. Egon Hauser wurde für 15 jährige Vorstandstätigkeit geehrt und 1995 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ehrennadeln in Silber für 15 Jahre Aktivität erhielten Renate Hauser, Sandra Fürstenberger und Karl Schuster. Die goldene Ehrennadel erhielt E. Hauser für 45jährige Tätigkeit im Verband. Für langjährige Treue wurden Alfred Burkart, Ralf Fritz, Walter Gärtner, Manfred Gundt, Georg Kneller, Josef Limbeck, Helmut u. Karin Münkel, Arthur Pfitzenmaier, Dieter Portisch, Jürgen Prim, Gertrud Rehm, Karl Schäfer, Johann Schweizer, Hermann Schweizer, Fritz Weber ausgezeichnet.


1996 folgte ein weiterer Wechsel in der Vereinsleitung. Zum 1. Vorstand wurde Herr Werner Roland, zum 2. Vorstand Jürgen Prim gewählt. Ein Jugendkonzert in der Kurpfalzhalle diente zur Mitfinanzierung der in diesem Jahr stattfindenden Kanada/USA-Konzertreise. Der 1. und 2. Vorstand legten ihre Ämter nieder. Der Ehrenvorsitzende Egon Hauser und die Handharmonika-Gruppe verließen den Verein. In der außerordentlichen Jahreshauptversammlung wurde Hans-Jürgen Rauland zum 1., Hartmut Koitzsch zum 2. Vorstand gewählt.


Die Konzertreise des Jugendorchesters nach Kanada/USA wurde zu einem der größten Höhepunkte in der Vereins- geschichte. Die Reise führte von Toronto über Hamilton, Niagara Falls, Kingston, Westpoint, New York, Philadelphia bis Washington DC. In angenehmer und gleichzeitig aufregender Umgebung fanden fünf Konzerte statt.


Im Herbst des gleichen Jahres stand ein weiteres vereinsinternes Wertungsspiel auf dem Programm. Erstmals wurden Kurse zur musikalischen Früherziehung für Kinder ab 18 Monaten bzw. ab drei Jahren eingerichtet. In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Grundschule wurde eine Musik-AG aufgebaut.


1998 wurde auch in der Theodor-Heuss-Schule eine weitere Musik-AG eingerichtet.


In all diesen Jahren nahm der Verein rege am Geschehen in der Gemeinde teil, z.B. Teilnahme an Gemeindefesten, Jubiläen anderer Vereine, Freundschaftsspielen, etc.


1999 verlief das Jahr in hervorragender Harmonie. Der Verein ist durch den Musikgarten enorm gewachsen. Dadurch stieg die Mitgliederzahl auf über 300 an. Neben dem wieder hervorragenden Konzert im März und die Teilnahme an der Jugendfreizeit war auch das gelungene Wochenende mit Musik das viele Besucher anlockte. Familientag und div. Veranstaltungen rundeten das Jahr ab.


2000 gingen die Musikfreunde in Ihrem Konzert am 19. März neue Wege. Zum ersten Mal wurden Titel mit Gesang vorgetragen. Dies wurde zu einem riesigen Erfolg.


Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war eine weitere USA -Reise. Sie führte diesmal an die Westküste nach Kalifornien. Von Los Angeles nach San Franzisko über Las Vegas zurück nach LA. Das Orchester besuchte mehrere deutschstämmige Clubs, ein deutsches Altersheim und einige Hotels die von Deutschstämmigen geführt werden. Jeweils spielte das Jugendorchester mit einem hervorragenden Programm auf. Der gelungene Abschluss bildete stets das "Badener Lied" mit Chorgesang.


2015 war der Osten Ziel der Konzertreise der Musikfreunde. Erster Höhepunkt war der Auftritt auf der Bundesgartenschau (BUGA) in Havelberg (Sachsen-Anhalt). Viele der 250 Zuhörer hatten schon 30 Minuten vor dem Konzert die Plätze vor dem Dom eingenommen und warteten gespannt auf die Musiker. So wurde bereits beim Soundcheck kräftig applaudiert. Man merkte den Besuchern eine große Sympathie für die Akkordeonmusik an. BUGA-Organisator Manfred Rademacher stellte

überrascht fest, dass mehr Zuhörer als üblich anwesend waren und diese trotz bester Wetterlage viel musikalisches Sitzfleisch mitgebracht hatten. So durften sich die Musikfreunde nach ihrem einstündigen Auftritt über viele "Zugabe"-Rufe der Gäste freuen.

Am nächsten Tag war für die Oftersheimer Kultur in der Hauptstadt Berlin angesagt. Der gut informierte Stadtführer zeigte den Musikern alle geschichtlich und politisch wichtigen Ecken und Enden der Hauptstadt. Sogar ein Abstecher zu Angela Merkels Privatwohnung fehlte nicht. Da gab es abends beim Abschluss in einem Alt-Berliner Restaurant in Köpenick natürlich noch viel zu erzählen.

Tags darauf fühlte sich die vierstündige idyllische Kahntour durch den Spreewald wie eine Woche Urlaub an und beim Spreewaldabend, mit deftigem Buffet und humorvollen Trachteneinlagen, blieben nicht einmal die Essiggurken sauer.    Am Abreisetag legte man noch einen Zwischenstopp im wunderschönen Potsdamer Park Sanssouci ein. Die Musikfreunde schauten wehmütig auf vier tolle Tage zurück, bevor es wieder heimwärts ging.


2018 wurden die Schweiz und Frankreich erkundet. Highlight war der Auftritt beim Jahreskonzert von Akkordeon YES in Rickenbach (CH). Detaillierter Bericht folgt...





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